Der gemeine Amerikaner ist alles andere als direkt. Er bleibt lieber höflich und allem Anschein nach oberflächlich. Für ihn gehört es sich einfach nicht, Bekannten oder Freunden direkt die Meinung zu sagen. Er verpackt diese lieber in nette, abmildernde Worte, weil er sein Gegenüber nicht kränken oder verletzen will. Höflichkeitsfloskeln sind gang und gäbe, man sollte sie aber nicht immer als überflüssig abtun. Sie sind fester Teil der angloamerikanischen Kultur und ein bisschen Höflichkeit hat noch niemandem geschadet.
Höflicher und respektvoller Umgang ist in den unterschiedlichen Gegenden der USA verschieden stark ausgeprägt. Im konservativen Süden sind respektvolle Anreden wie „Ma'am“ und „Sir“ auch gegenüber jungen Erwachsenen oder den eigenen Eltern normal, während dies im Nordosten, vor allem in Metropolen wie New York oder Chicago, eher weniger gepflegt wird und die Menschen eher unfreundlich und kurz angebunden wirken. Die Westküste gilt allgemein als liberal und modern, behält sich aber durchaus auch noch gewisse Höflichkeiten und Respektsbekundungen.