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Yellowstone Nationalpark | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Yellowstone Nationalpark
Der Nationalpark wurde am 1. März 1872 gegründet und ist damit der älteste Nationalpark der Welt. 1978 erklärte die UNESCO ihn zum Weltnaturerbe. Seinen Namen hat er vom größten Fluss im Park, dem Yellowstone River. Mit seiner Größe von 8987 km2 ist der Nationalpark einer der größten der USA, aber nur Teil des weit größeren Yellowstone-Ökosystems.
Auf dem Gebiet des heutigen Nationalparks siedelten schon früh indianische Völker. Die ältesten Siedlungsspuren sind 11.000 Jahre alt. Im frühen 19. Jahrhundert lebten Nördliche Schoshone dort und Stämme von Blackfoot und Absarokee kamen öfter durch das Gebiet, um zu jagen und zu fischen. Die Schoschone lebten bis 1871 auf dem Gebiet des späteren Nationalparks. Sie wanderten ab, um mit andren Schoschone-Stämmen in der Wind River Indian Reservation zu leben. Ursprüngliches Ziel der Nationalparkgründung war nicht der Naturschutz, sondern einen "öffentlichen Park zur Wohltat und zum Vergnügen der Menschen" zu schaffen. In den ersten Jahren kamen daher vor allem auch Touristen, um im Park zu jagen. 1883 wurde der Nationalpark durch einen Bahnhof und eine Eisenbahnlinie der Northern Pacific Railway in Livingston, Montana an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Für die erste Zugfahrt von New York nach Livingston wurden 365 Journalisten und Prominente, unter anderem der ehemalige Präsident Ulysses S. Grant, dem der Park zu verdanken war, von der Northern Pacific Railway eingeladen. Die neue Eisenbahnverbindung wurde The Wonderland Route genannt. Anfangs gab es keine Gelder, um den Park zu erschließen oder zu bewahren. Der erste Superintendent des Parks, Nathaniel P. Langford, arbeitete zunächst ehrenamtlich. Sein Nachfolger, Philetus Walter Norris, erheilt Lohn und minimale Gelder, mit denen er unter anderem Harry Yount an, der die Wilderei und den Wandalismus im Park eindämmen sollte und damit als der erste Park Ranger betrachtet wird. 1886 wurde der Park, um ihn vor weiterer Zerstörung zu bewahren, unter die Leitung der US-Armee gestellt. Erst 1894 trat mit em National Park Protection Act ein Gesetz zum Schutz des Parks in Kraft. Ab 1915 durften Autos durch den Park fahren. 1916 übernahm der neu geschaffene National Park Service die Leitung. Die Besucherzahl stieg von 35.800 im Jahr 1916 auf 581.000 im Jahr 1941. 1965 besuchten erstmals mehr als 2 Millionen Besucher den Park. In den letzten Jahrzehnten besuchten regelmäßig mehr als 2, bisweilen auch 3 Millionen Menschen den Nationalpark. Die höchste Besucherzahl lag bei über 4 Millionen. Naturschutz Bereits vor der Gründung des Nationalparks wurde der Schutz der einzigartigen Natur in der Region von Naturschützern wie George Catlin und Henry David Thoreau gefordert. Jedoch erst mehr als zehn Jahre nach Gründung des Parks galt für die meisten Tiere ein Jagdverbot. Dieses hatte allerdings wenig Effekt, da Wilderer rechtlich nicht belangt werden konnten, da die rechtliche Grundlage hierfür erst mit dem National Park Protection Act 1894 geschaffen wurde. Mit diesem Gesetz wurde das Töten von Tieren im Park verboten. Die einzige Ausnahme stellt das Fischen ohne Netz dar. Bäume und andere Raritäten der Natur dürfen nicht beschädigt werden. Damals gab es noch etwa 200 wilde Bisons im Park. Der Bestand erholte sich bis 1920 auf etwa 500 Tiere. Heute leben zwischen 3.500 und 4.500 Tiere im Park. Im Winter ziehen die Bisons nach Norden, teilweise auch aus dem Park. Aus Angst vor Brucellose-Übertragungen auf Rinderherden werden Bisons außerhalb des Parks entweder zurückgetrieben oder geschlachtet. Jedes Jahr werden ca. 1.500 Yellowstone-Bisons außerhalb des Parks getötet. Der Grizzlybär ist seit 1886 im Park geschützt. Seit 1975 steht er auch auf der Liste der bedrohten und gefährdeten Arten und damit auch außerhalb des Parks unter Schutz. Heute leben im Park und den angrenzenden Gebieten über 500 Grizzlys. In den 1970er Jahren wurden Schwarzbären zum Problem, da sie sich an menschliche Nahrung und das Fressen von Abfall gewöhnten. Sie gewöhnten sich an Touristen und scheuten sich nicht davor, Camping- und Picknickplätze unsicher zu machen. Aufklärung (Merkblätter, Schilder) und ein striktes Fütterungsverbot (für alle Tiere!), sowie bärensichere Mülleimer halten die Bären heute aber von Menschen fern. Angriffe von Bären sind trotz der großen Zahl der Tiere selten. Bären meiden die Nähe der Menschen und greifen nur an, wenn sie sich bedrängt und bedroht fühlen oder wenn sie Jungtiere dabei haben. Man sollte sich niemals zwischen eine Bärenmutter und ihre Jungtiere begeben! Die meisten Unfälle passieren nicht mit Raubiteren im Park, sondern mit Bisons. Auch wenn heute wieder ca. 100 Wölfe im Park ihr Revier haben, so gab es lange Zeit kein einziges Wolfsrudel im Yellowstone. In den 1930er Jahren wurden die Wölfe nach jahrelanger Jagd in der Gegend erfolgreich ausgerottet. Erst 1995 wurden 14 kanadische Wölfe wieder angesiedelt. Heute gibt es in der Gegend um den Park etwa 1645 (Jahr 200 Tiere. Außerhalb des Parks stehen die Wölfe mittlerweile nicht mehr unter dem Schutz von Bundesgesetzen, sondern von den jeweiligen Staaten. Der letzte große Waldbrand ereignete sich 1988. Damals brannten etwa 4.000 km2 Wald, auf 2.300 km2 verbrannten die Bäume vollständig, auf 1.450 km2 nur das Unterholz. Außerdem verbrannten 250 km2 Grasland. Während früher jeder Brand rigoros bekämpft wurde, hat sich seit 1988 die Erkenntnis durchgesetzt, dass Waldbrände ein natürliches Vorkommnis im Park sind, die dabei helfen, das Ökosystem zu erhalten. Seitdem werden Brände nicht mehr bekämpft, sofern sie sich nicht unkonntrolliert ausbreiten. Manchmal werden sogar absichtlich Brände entfacht, um einen so großen Waldbrand wie 1988 zu verhindern. Tourismus Der Park kann über 5 Eingänge erreicht werden. Ein Eingang findet sich im Norden, bei Golden Lake, einer im Nordosten über den Beartooth-Path in Wyoming bei Red Lodge und Cooke City, ein weiter im osten von Cody, der vierte im Süden von Jackson und vom Grand-Teton-Nationalpark (Wyomig) auf dem John D. Rockefeller, Jr. Memorial Parkway und der letzte im Westen von Idaho Falls und West Yellowstone. Aufgrund der facettenreichen Natur sind die touristischen Möglichkeiten vielfältig (-> Verweis auf Aktivitäten?). Es gibt ca. 2.000 km markierte Wanderwege, verteilt über den ganzen Park. Neben zahlreichen HOtels und Hütten an Orten wie Mammoth Hot Springs (Mammoth Country), Tower-Roosevelt (Roosevelt Country), Lakve Village und Grant Village (beide Lake Country) und Old Faithful (Geysir Country), gibt es 11 Campingplätze zum Zelten und für Wohnmobile (ein Platz ist wegen der Gefahr durch Bären nur für Wohnmobile zugelassen). In den verschiedenen Ortschaften gibt es auch Besucherzentren (Visitor Centers), die über die Geschichte, Flora, Fauna und Geologie des Parks informieren und wo geführte Wanderungen angeboten werden. Alle Orte sind durch Straßen miteinander verbunden, je nach Jahreszeit und Witterungen werden allerdings eingie Straßen und Ortschaften im Park gesperrt. Die Hauptsaison dauert von Anfang Mai bis Ende Oktober, allerdings sind sämtliche Einrichtungen nur von Mitte Juni bis Ende August zugänglich, während der übrigen Zeit nur Teile davon. Im Winter sind außer der Straße vom Nordeingang (hier liegt Golden Lake) zum Nordosteingang alle Straßen des Parks nur mit Schneemobilen und Snow Coaches befahrbar. Seit 2001 ist die Zahl und technische Ausstattung der Schneemobile begrenzt, da die Lärmbelastund durch immer mehr Fahrzeuge zu erhöhtem Stress bei den Tieren und erhöhter Umweltbelastung geführt hat. Während der Hauptsaison sind ca. 4500 Arbeiter im Park beschäftigt. Im Winter sind es deutlich weniger. Allein für den National Park Service arbeiten im Sommer um die 770 Leute, im Winter mit 330 knapp die Hälfte. Etwa 6815 Personen in der Region um den Park verdanken ihren Arbeitsplatz der Existenz des Nationalparks. 2005 sorgte der Park für Einnahmen von $300 Millionen in der Region. Geographie & Geologie Der Park liegt auf dem Gebiet dreier Bundesstaaten, Wyoming (96%), Montana (3%) und Idaho (1%). Als Teil der Rocky Mountains liegt der Park auf einer Höhe zwischen 1.620 m und 3.462 m (Eagle Peak), durchschnittlich auf 2.400 m. Ein großer Teil des Parks liegt in der Caldera des Yellowstone-Vulkans, der vor 640.000 Jahren entstanden ist. Die Magmakammer des Vulkans liegt in 8 km Tief, ist ca. 80 km lang, 40 km breit und 10 km mächtig, womit der Yellowstone-Vulkan zu den Supervulkanen gehört. Die zahlreichen Geysire, Fumarole, Schlammtöpfe und heißen Quellen sind sichtbarer Ausdruck der vulkanischen Aktivität. 62%, das sind rund 10.000, aller heißen Quellen der Welt liegen in Yellowstone. Hinzu kommen mehr als 300 Geysire, von denen insbesondere Old Faithful, der sehr regelmäßig (alle 60 bis 90 Minuten) Wasser spuckt, und der Steamboat-Geysir gehören. Der Yellowstone-Vulkan hat in der Zeit bis vor 70.000 Jahren das Plateau zwischen den rundum liegenden Bergen mit Lavagestein gefüllt. Vor 300.000 Jahren bedeckten Gletscher Großteile des Parks, deren Spuren heute noch in Form verschiedener Seenbecken und Trogtäler sichtbar sind. Vor etwa 10.000 Jahren kehrten die heute noch bestehenden Wälder zurück in das ehemals vereiste Gebiet. Teil des Plateaus ist auch der Yellowstone Lake, der größte Bergsee Nordamerikas. Der Yellowstone River entspringt im Park und fließt nach Norden, auch durch Golden Lake, und mündet letztlich in den Missouri River, womit sein Wasser über den Mississippi in den Golf von Mexiko fließt. Zonen des Nationalparks Im Park gibt es 5 Zonen, die auch Countries genannt werden. Im Nordwesten des Parks liegt das Mammoth Country, das durch thermale Quellen und die Kalkterrasssen bei den Mammoth Hot Springs geprägt ist. Hier gibt es viele Wapitis. Nordöstlich schließt sich das Roosevelt Country an, das von Touristen a wenigsten besucht wird. In der hügeligen Landscahft grasen viele Hirsche und Bisons. Der Westen des Nationalparks wird durch das Canyon Country definiert, durch das sich der bis zu knapp 400 m tiefe Grand Canyon of Yellowstone mit vielen Wasserfällen zieht. In diesem Bereich des Parks findet sich auch das Hayden Valley, in dem große Bisonherden leben. Mehrere Seen wie der Yellowstone Lake und der Heart Lake, an und in denen viele Tiere wie Greifvögel, Fische, Elchen und Bären leben, bestimmen das Lake Country im Südosten. Im Südwesten schließt sich daran das Gebiet mit den meisten Geysiren, unter anderem Old Faithful und der Steamboat-Geysir, und heißen Quellen a, weshalb es auch Geysir Country genannt wird. Klima Die Rocky Mountains prägen das Klima des Parks. In Mammoth Hot Springs liet die Durchschnittstemperatur im Januar bei -13°C und im Juli bei 27°C. Plötzliche Wetterwechsel sind keine Seltenheit und es muss das ganze Jahr über damit gerechnet werden, dass das Wetter plötzlich umschlägt. In den tiefer gelegenen Gebieten werden im Sommer bis zu 25°C erreicht, selten auch mal 30°C, wobei es nachmittags oft gewittert. Auch im Sommer sind die Nächte kühl und in den Bergen können selbst im Hochsommer die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen. Im Winter liegen die Temperaturen meist zwischen -20°C und -5°C. Die höchste je gemessene Temperatur war 37°C 1936 im Lamar Valley, die niedrigste -54°C 1933 in Madison. Im Durchschnitt fallen pro Jahr 183 cm Schnee, in höheren Regionen weit mehr als in den Tälern. Auch im Frühling und Herbst ist gelegentlicher Schneefall normal. Die Niederschlagsmenge fällt sehr unterschiedlich aus und reicht von 380 mm pro Jahr bei Mammoth Hot Springs bis zu 2000 mm im Südwesten. Flora Ungefähr 80% der Parkfläche sind von Nadelwald bedeckt, 15% von Wiesen und 5% von Wasser. Der Nadelwald findet sich vor allem innerhalb der Caldera. Drei Viertel der Bäume sind Küsten-Kiefern, der Rest des Baumbestandes setzt sich vor allem aus verschiedenen Fichten- und Esepenarten zusammen. In höheren Lagen finden sich vor allem Weißstämmige Kiefern, in tieferen Lagen Douglasien. Die Wiesen setzen sich aus Wüsten-Beifuß und Gräserarten wie dem Idaho-Schwingel zusammen. An feuchteren Orten wachsen neben Gräsern auch Seggen, Binsen und Hochstauden. Während im Frühjahr auf den Wiesen Tellerkräuter, Großblütige Hundszähne und Longhorn Steer'shead blühen, färben im Sommer Flammenblumen, Bartfaden und Lupinen die Grasflächen bunt. Im Früherbst hingegen blühen Goldruten und Enziane. Insgesamt wurden bisher 186 Flechten und 2000 Pflanzenarten im Park gefunden. Davon 12 Baumarten und über 69 Wildblumenarten (darunter 12 Orchideenarten). Die meisten Pflanzen gedeihen nicht in der Nähe der heißen Quellen mit ihrem silikathaltigen, warmen Wasser, einige Pflanzen sind jedoch anpassungsfähig und wachsen selbst dort. Fauna Bekannt ist der Park neben seinen berühmten Geysiren auch für einige der Tierarten, wie die großen Bisonherden oder die Grizzlybären. Er bietet aber auch eine Heimat für andere seltene Tierarten. Darunter finden sich Gabelböcke, Maultierhirsche, Pumas und Luchse, sowie Wölfe und Kojoten. In den Bergregionen auch Dickhornschafe und Schneeziegen. Auch Wapitis, Elche, Schwarzbären und Fledermäuse (mindestens 8 Arten) sind im Park heimisch. Ebenseo Bisamratten, Streifen- und Grauhörnchen, Silberdachse, Biber und Murmeltiere. Insgesamt gibt es über 40 Säugetierarten, 18 Fischarten und 318 Vogelarten. Zu den häufiger vorkommenden Vögeln zählen Zimtenten, Breitschwanzelfen (eine Kolibriart), Maihäher, Elstern, Nashornpelikane, Bartkauze und Kanadakraniche. Wer Glük hat, kann auch Weißkopfseeadler, Habichte, Eistaucher, Fischadler oder Wanderfalken sehen. Aufgrund des eher kühlen Klimas gibt es wenige Reptilien- und Amphibienarten. Von den sechs Reptilienarten sind neben dem Stachelleguan 5 Schlangen (Prärieklapperschlange, Bullennatter, Kalifornische Strumpfbandnatter, Wandernde Strumpfbandnatter und Gummiboa). Die Amphibienarten sind Westliche Kröte, Chorfrosch, Tigersalamander und der Oregon Spotted Frog. Da wegen der Klimaveränderung in den letzten Jahren viele Teiche ausgetrocknet sind, hat sich die Amphibienpopulation zwischen 1992 und 2008 auf weniger als die Hälfte reduziert. Thermophile In den heißen Quellen des Parks leben verschiedene thermophile Bakterien, Archäen und Algen. Bisher sind nur wenige davon erforscht. Zu den bekanntesten Bakterien aus dem Yellowstone zählt Thermophilus aquaticus, aus dem die in der Molekularbiologie verbreitet eingesetzte Taq-Polymerase isoliert wurde. Zu den interessanteren, vor wenigen Jahren entdeckten, thermophilen Algen zählt die Gattung Cyanidioschizyon, deren Vertreter hohe Arsenkonzentrationen tolerieren und Arsen in komplexe organische Verbindungen einbauen, was andere Organismen vor dem für sie giftigen Arsen schützt. Aufgrund dieser Eigenschaften wird an einer Möglichkeit gearbeitet, die Algen zur Dekontamination von mit Arsen belastetem Trinkwasser nutzen zu können. |